Seltene Erden

Seltene Erden – Der Schatz im Handy

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Moderne Unterhaltungselektronik kommt ohne sie nicht aus, ja wäre sogar in der heutigen Form gar nicht möglich: Seltene Erden. Auch in Fotoapparaten, in Kameradisplays finden sie sich wieder. Doch was genau steckt eigentlich dahinter?

Vorkommen und Einsatzgebiete der Seltenen Erden

Seltene Erden, auch Seltenerdmetalle genannt, sind die begehrtesten Rohstoffe der Welt und werden vorwiegend in China abgebaut; aber auch Kanada, die USA und Russland besitzen große Vorkommen. Bereits 1992 erkannte der chinesische Ministerpräsident Deng Xioaping die Bedeutung dieser Metalle: „Der Nahe Osten hat sein Rohöl, China hat seine Seltenen Erden.“ Sie sind zunächst in Mineralien gebunden und werden dann als Oxide isoliert.

Einsatz findet das „neue Erdöl“ vor allem in Geräten der Unterhaltungselektronik, wie z.B. Handys, Computern oder Bildschirmen, aber auch in Leuchtstoffen und Windrädern, sowie in der Herstellung von Glas- und Keramikprodukten. Ohne Seltenerdmetalle wäre die Autobranche nicht überlebensfähig: Bis zu 20 Kilogramm des kostbaren Rohstoffs werden in einem einzigen Hybridauto verbaut. Da unsere hochtechnisierte Welt ohne Seltenerdmetalle nicht existieren könnte, wird der Bedarf in den nächsten Jahren weiter ansteigen. Alleine im Jahr 2012 wurden fast 200.000 Tonnen abgebaut.

Seltene Erden – Welche Elemente sind das?

Die Liste der Seltenen Erden umfasst die 17 Elemente Scandium, Yttrium, Europium, Lanthan, Cer, Praseodym, Neodym, Promethium, Samarium, Gadolinium, Terbium, Dysprosium, Holmium, Erbium, Ytterbium, Thulium und Lutetium.
Der Name „Seltene Erden“ ist dabei irreführend, denn die Elemente sind in Wirklichkeit gar nicht so selten. Viele davon kommen hundertmal häufiger vor als das begehrte Gold, zudem handelt es sich nicht um Erden, sondern um Metalle. Doch trotzdem: Die Vorräte sind begrenzt, der Bedarf steigt stetig, ein umweltbewusstes Handeln ist auch und gerade hier gefragt, siehe dazu auch die untenstehende Infografik (zur Verfügung gestellt von Vouchercloud.de).

Die Unterhaltungselektronik profitiert

Aus der Unterhaltungsbranche sind Seltene Erden nicht mehr wegzudenken. Computerdisplays, Fernseher, iPods, Touchscreens – in jedem Gerät stecken die begehrten Rohstoffe. Das häufigste Element unter den Seltenerdmetallen ist das Cer, das auf der Erde sogar öfter vorkommt als Kupfer. Cer steckt fast in jedem Gerät.

Dysprosium wird hauptsächlich eingesetzt, um die Leistungsfähigkeit von Magneten zu erhöhen, wird aber auch in Festplatten verbaut. Ohne Erbium könnte unser modernes Glasfasernetz nicht existieren, denn es verstärkt die Signalwirkung des Lichtes. Lanthan ist das am Häufigsten nachgefragte Element der Seltenen Erden und findet sich in Nickel-Metallhydrid-Akkus von Handys und Laptops. Sie müssen aber zunehmend Li-Ionen Akkus weichen.

Gefahren und Rückgewinnung

Die Metalle sind nicht leicht abzubauen und setzen bei ihrer Gewinnung oftmals radioaktive Stoffe oder Gifte frei, die das Grundwasser und die Böden verseuchen. Die Rückgewinnung der Seltenen Erden ist äußerst schwierig und teuer, dennoch sollte man verbrauchte Elektrogeräte nicht einfach wegwerfen, sondern bei Sammelstellen zurückgeben, damit sie fachgerecht entsorgt und teilweise recycelt werden können.

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