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Was taugen Handykameras? – Teil 2

Veröffentlicht am Veröffentlicht in Fotografie

Die Handykamerawelt ist voller Möglichkeiten

Einige Hersteller schaffen es mit einem Trick, trotz hoher Megapixelzahlen und einem kleinen Sensor eine hervorragende Bildqualität zu erreichen. Dort werden mehrere Pixel zusammengerechnet, sodass dann das Bild wieder aus weniger Pixeln besteht, aus 38 Megapixeln werden dann zum Beispiel wieder 8. Diesen Weg ging Nokia beim 808 PureView. Während die Kamera in diesem Handy durchaus überzeugen konnte, enttäuschte der Rest: Betriebssystem Symbian, CPU 1,3 GHz CPU + 512 MB RAM und vor allem das Amoled-Display mit einer Auflösung von nur 360 x 640 Pixeln. Mit dem Lumia 920 findet Nokia zurück zu einer 8 Megapixel-Kamera, die aber mit einigen Neuigkeiten aufwartet. So besitzt sie einen optischen Bildstabilisator, das Linsensystem wird in einer Flüssigkeit (Floating-Lens-Technologie) gelagert. Kleine ungewollte Handbewegungen können so ausgeglichen werden.

Die Marktführer Apple und Samsung verbauen in ihren Flaggschiffen natürlich sehr gute Kameras. Apple bietet bei seinem iPhone 5 (bei verbesserter Bildqualität) neue Möglichkeiten: „Shared Photo Streams“ teilt Fotos ohne zusätzliche App und die Panoramafunktion setzt Breitbild und 360° Ansichten zusammen. Auch das Samsung Galaxy S3 bietet einige interessante Features. Wird die Option „Best Photo“ aktiviert, schießt die Kamera hintereinander 8 Bilder und empfiehlt dann das mit der besten Qualität. Makroaufnahmen sind ebenso möglich wie individuell einstellbare Schnellzugriffe. Ein Bildstabilisator ist ebenfalls an Bord.

HTC hat seiner HTC One Kamera einen größeren Sensor spendiert, dadurch werden die Pixel größer und können mehr Licht aufnehmen. HTC geht davon aus, dass Handyfotos vor allem auf kleineren und mittleren Bildschirmen angezeigt werden und größere Ausbelichtungen eher selten geplant sind. Nette Funktionen machen Spaß, so können Bilder in Serie aufgenommen werden, die dann zu einem Bild zusammengesetzt werden. Mit der Zoe-Funktion nimmt die Kamera kurze 3 Sekunden Videos auf, aus denen dann ein 30-Sekunden-Video mit Übergängen und Hintergrundmusik entsteht. HTC One X und Das HTC One X+ bieten eine Reihe von Einstellungsmöglichkeiten und Sonderfunktionen. Den Nutzer erfreuen zum Beispiel Geotagging und HDR. Mit dem Geotagging werden geografische Daten dem Foto zugeordnet. Ein HDR (High Dynamic Range Image) ist ein Bild, das große Helligkeitsunterschiede sehr detailreich wiedergibt. HDR Bilder werden meist aus zusammengefügten Belichtungsreihen erzeugt.

Die Kamera des Sony Xperia T bietet zwar 13 Megapixel, das gute Telefon punktet mit einem 3-D-Effekt und diversen Optionen wie Zusatzmöglichkeiten wie Einstellung des Weißabgleichs. Doch die Fotoqualität, besonders bei problematischen Lichtverhältnissen, ist insgesamt enttäuschend. Da ändert dann auch die mit 0,1 Sekunden relativ kurze Auslöseverzögerung nichts. Dafür bietet ein mechanischer Auslöser mit guten Druckpunkten echten Mehrwert.

Die Kamera des LG Optimus 4X HD hat alles, was andere auch haben: Szenenprogramme, HDR, Panorama und Serienaufnahme. Gesichtserkennung und Geotagging sind verfügbar und der Weißabgleich kann manuell angepasst, ebenso die ISO-Zahl. Die Auslöseverzögerung ist mit Werten unter 0,05 Sekunden hervorragend. Aber Tester kritisieren die Bildqualität, die an die des Galaxy S3 nicht heranreicht. Der Autofokus ist nicht manuell aktivierbar und Fotos im Nahbereich und bei schlechten Lichtverhältnissen verwackeln häufiger als bei anderen 8 Megapixelkameras.

Fazit: Die Handykameras werden immer besser, wo kritisiert wird, ist das Jammern auf hohem Niveau. Alle hier erwähnten Kameras erreichen in Tests gute Fotoqualität. Die Hersteller versuchen, die Erfahrungen aus dem Kompaktkamerabau auf die Handys zu übertragen und bieten dem Anwender zahlreiche manuelle Einstellmöglichkeiten und vor allem auch vielfältige Motivprogramme. Besondere Programme zum Teilen in sozialen Netzwerken, die die Vorteile der Smartphones ausnutzen – schnelle und direkte Übertragung ins Internet – gehören zu den modernen Features. Der Trend geht hin zu kreativen Bearbeitungsprogrammen direkt auf dem Handy und weiterer Verbesserung der manuellen Einstellmöglichkeiten.