Den absoluten Mega-Trend für die industrielle Produktion, den 3D Druck, haben viele große und namhafte Anlagen- und Maschinenbauer verpasst. Es waren nämlich vorwiegend die kleineren 3D Drucker-Hersteller aus den USA, die an die Börse gingen und durchaus hohe Bewertungen erzielten.
Auch Anleger interessieren sich für die Branche
Die 3D Druck-Branche ist zwar im vergangenen Jahrzehnt nicht so schnell gewachsen wie im Vorfeld erwartet, jedoch hat die Sparte durchaus zahlreichen Unternehmen und auch Endkunden neue Perspektiven auf diverse Herstellungsprozesse eröffnet. Heute ist es bereits möglich, dass ein Designer innerhalb weniger Minuten ein Teil erzeugen oder etwa auch ein Produzent mehrere Teile nachproduzieren kann, wobei kein teures Upgrade mehr durchgeführt werden muss. Die Fortschritte bei Metall und Plastik haben zudem auch dafür gesorgt, dass der 3D Druck für die Hersteller von Flugzeugteilen und auch Pharmaunternehmen immer attraktiver wurde. Aber auch Anleger interessieren sich verstärkt für die 3D Druck-Branche. Schlussendlich gibt es hier einige durchaus erfolgversprechende Unternehmen.
Aktienkurse konnten bislang nicht überzeugen
Stratasys und 3D Systems Corporation sind wohl die zwei größten Namen in der 3D Druck-Branche. Beide Unternehmen produzieren Drucker, die die Größe eines Schreibtischgeräts haben, stellen aber auch Equipment her, das man ausschließlich nur in Fabrikhallen unterbringen kann. Auch wenn man davon ausgehen muss, dass die beiden Unternehmen in naher Zukunft wachsen werden, so überzeugten die Aktienkurse bislang nicht zu 100 Prozent. Wohl auch deshalb, weil in den letzten Jahren extrem hohe Nettoverluste verzeichnet werden mussten. Aktuell kostet die Aktie von Stratasys um die 19,80 US Dollar; zwischen 2013 und 2014 lag der Kurs zwischen 110 US Dollar und 130 US Dollar. Im Jahr 2015 folgte dann der Absturz. Bei 3D Systems Corporation sah es ähnlich aus: lag der Aktienkurs vor einem Jahr noch bei über 20 Euro, so sind es heute um die 11 Euro. Doch aufgrund der Tatsache, dass von einem Wachstum ausgegangen werden muss, können beide Aktiengesellschaften durchaus empfohlen werden. Wenn Unternehmen profitieren, sofern es der Branche gut geht, dann sind es mit Sicherheit 3D Systems Corporation und Stratasys.
Protolabs überzeugt mit neuem Modell
Während sich die beiden großen Namen Stratasys und 3D Systems um den Herstellermarkt im 3D Druck kämpfen, konzentrierte sich das Unternehmen Protolabs auf ein Modell, das vorwiegend Designern helfen wird – hier geht es um die schnelle Verwirklichung von Ideen, sodass ein Hersteller auch Teile in geringer Stückmenge produzieren kann. Während dabei einige Teile in 3D gedruckt werden, werden andere Teile hingegen gegossen oder gefertigt. Das Unternehmen kann also mit Flexibilität punkten und den Kunden ein individuelles Angebot bieten. Mitunter ist es auch gerade das Konzept, das der Grund ist, warum die Aktie des Unternehmens seit Jahren nur eine Richtung kennt – nämlich jene nach oben. Lag der Kurs des Wertpapiers im Juni 2017 noch bei 67 US Dollar, so sind es heute schon über 120 US Dollar.
Von 18 Euro auf über 33 Euro
Auch SLM Solutions, ein Unternehmen, das Maschinen zum „selektiven Laserschmelzen“ produziert, konnte schon seit Anfang an unter Beweis stellen, wie man an der Börse bestehen kann. So lag die die Preisspanne für die Aktie zu Beginn zwischen 18 Euro und 23 Euro. 4 Jahre später liegt der Kurs des Wertpapiers nun bei 33,55 Euro/Aktie.